1.750 Kinder bei den „Tagen der Landwirtschaft“
Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen Volksschulen erwartet in diesen Wochen ein ganz besonderer Unterricht: Die Landwirtschaftskammer OÖ lädt in Linz und Wels mit Bäuerinnen und Bauern zu den begehrten „Tagen der Landwirtschaft“. Insgesamt sind rund 1.750 Kinder und Pädagogen mit Begeisterung dabei, um Landwirtschaft hautnah mitzuerleben. Die „Tage der Landwirtschaft“ fanden in Linz am 7., 8. und 9. Oktober statt, gefolgt von der Bezirksbauernkammer Wels am 16. und 17. Oktober. Etwa 1.250 Kinder kommen nach Linz, 500 werden in Wels erwartet.
„Die Kinder können einen spannenden Vormittag genießen, an dem sie über gesunde Ernährung, die Bedeutung des Lebensmittels Ei, Herkunftskennzeichnung, Lebensmittellagerung und die Wasserspeicherkraft der Böden informiert werden. Wie begehrt die Tage der Landwirtschaft sind, zeigt uns die Tatsache, dass dieses Angebot immer schnell ausgebucht ist. Die Pädagoginnen und Pädagogen sind also an den Themen, die bei uns vermittelt werden äußerst interessiert und sie sind wichtige Multiplikatoren für Inhalte rund um das Thema Landwirtschaft“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
In den vergangenen Jahren wurden verstärkt Initiativen ergriffen, um insbesondere jungen Menschen die Produktion heimischer Lebensmittel und die Arbeit auf dem Bauernhof näherzubringen. Landwirte bieten aktiv Einblicke in ihre vielfältigen Tätigkeiten und zeigen die Abläufe in der Land- und Forstwirtschaft. Themen wie Ackerbau, Lebensmittelkennzeichnung und Tierhaltung stehen dabei im Fokus.
„Schülerinnen und Schüler lernen die Wechselwirkungen zwischen ihrem Konsumverhalten und den Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft kennen und erhalten ein realistisches Bild über die Situation der Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich“, begrüßt Johanna Haider, Vorsitzende des Bäuerinnenausschusses in der Landwirtschaftskammer OÖ, den Tag der Landwirtschaft.
Lebensmittelwissen für die Konsumenten von morgen
Die Vermittlung von Ernährungswissen sollte früh beginnen. Es ist entscheidend, dass bereits die Jüngsten verstehen, woher ihre Lebensmittel kommen und welche Arbeit in ihrer Herstellung steckt. Der „Tag der Landwirtschaft“ bietet praxisnahe Einblicke und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Ernährungsbildung in Schulen. „Mein Dank gilt allen Bäuerinnen und Bauern, die sich die Zeit nehmen, den Schulkindern das Thema Ernährung näherzubringen“, so Johannes Gruber, Obmann der Bezirksbauernkammer Linz.
Der Bauernhof soll für die Kinder keine fremde Welt bleiben
„Für viele Kinder ist der Bauernhof zu einer fremden Welt geworden. Mit unseren Angeboten wollen wir dies ändern und den Kindern wichtige Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, aber auch Informationen zu Tierhaltung, Lebensmittelproduktion und
-verarbeitung näherbringen“, so der Bezirksbauernkammer-Obmann von Urfahr, Peter Preuer.
Tag der Landwirtschaft in Wels: Information und ein kreativer Wettbewerb
In der Bezirksbauernkammer Eferding Grieskirchen Wels erhalten 500 Schülerinnen und Schüler Einblicke in die vielfältige Welt der Landwirtschaft. Im Rahmen eines Stationsbetriebs werden wichtige Themen wie Boden, Ei, Getreide, Wald und die Bedeutung von Gütesiegeln anschaulich vermittelt. Nach der Veranstaltung wird in den Schulen ein kreativer Wettbewerb umgesetzt: Die Schülerinnen und Schüler sind dazu aufgerufen, ein Foto oder Plakat zum Thema Gütesiegel zu gestalten. Auf diese Weise wird das neu erworbene Wissen über Lebensmittelqualität und Kennzeichnung weiter vertieft. Den Gewinnern winkt ein Tag auf einem Schule am Bauernhof-Betrieb. „Mit der Organisation dieser Veranstaltung können wir das Bewusstsein für nachhaltige und regionale Produkte stärken“, ist Leopold Keferböck, Bezirksbauernkammer-Obmann in Wels überzeugt.
Das Ei – ein geniales Lebensmittel
An der Station zum Thema Ei entdecken die Kinder, wie vielseitig dieses wertvolle Lebensmittel ist. Sie lernen, woher die Eier kommen, welche Tiere sonst noch Eier legen und wie ein Ei aufgebaut ist. Aus frischen Eiern wird danach gemeinsam eine Eierspeise zubereitet und verkostet.
„Vom Korn zum Brot“
Ein Landwirt zeigt den Kindern anhand von Körnern und Bildern die gängigsten Getreidesorten, die sie auch verkosten können. Gemeinsam schätzen sie, wie viele Körner für ein Kilo Brot nötig sind – etwa 600 Gramm für Mischbrot. Mit einer Flockenquetsche wird die einfache Herstellung von Dinkelflocken demonstriert. Anschließend backen die Kinder unter Anleitung einer Bäuerin Weckerln. Johanna Haider, Vorsitzende des Bäuerinnenausschusses, bäckt begeistert in ihrer eigenen Backstube.
„Lebensmittelwissen“
Die Kinder erfahren, was Gütesiegel wie das Gutes vom Bauernhof-Siegel, das AMA-Gütesiegel und das AMA Bio-Siegel bedeuten. Michaela Sommer, Vorsitzende der Bäuerinnen im Bezirk Linz-Land, erklärt ihnen spielerisch, wie man Lebensmittel richtig lagert, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Die Kinder üben, einen Kühlschrank optimal zu befüllen, und lernen, welche Lebensmittel am besten nebeneinander gelagert werden. Den Pädagogen wird auch vermittelt, dass es nähere Informationen und Unterrichtsmaterialien zu diesem und vielen weiteren Themen unter www.esserwissen.at gibt.
„Was lebt im Boden?“
Alles hängt vom Boden ab! Dieser Spruch zeigt besonders heuer die Bedeutung des Bodens. Im Sommer wurde seine Wasserspeicherfähigkeit auf die Probe gestellt, als Wasserknappheit und vertrocknete Pflanzen sichtbar waren. Im September hingegen forderte ein dramatischer Wasserüberschuss seine Stabilität heraus. Ein gesunder Boden meistert diese Herausforderungen besser, und ein wesentlicher Unterstützer ist der Regenwurm. Am Tag der Landwirtschaft klärt die Boden.Wasser.Schutz.Beratung, der Landwirtschaftskammer OÖ warum Regenwürmer fürs Klima wichtig sind, was sie tun, wo sie leben und wovon sie sich ernähren.
„Wie vielfältig sind unsere Wälder“
An der Wald-Station wird den Kindern Wissen über die Vielfalt des Waldes vermittelt. Eine wichtige Frage wird sein, wofür Holz verwendet werden kann: Es ist Baustoff, Brennstoff, Konsumgut und in vielen Gegenständen in verarbeiteter Form „versteckt“. Die Kinder bauen aus Holzstäben eine Brücke und dürfen selber erproben, ob sie auch hält. Vizepräsidentin Rosemarie Ferstl liegt der Wald – auch als Erholungsraum für Familien – besonders am Herzen: „Es ist wichtig den Kindern mitzugeben, dass Holz ein nachhaltiger und wertvoller Rohstoff ist, der nur durch aktive Waldwirtschaft genutzt und verfügbar gemacht werden kann. Der Wald ist die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten. Er reguliert unser Klima und liefert uns wertvolles Holz.“
Milch – mehr als ein guter Start ins Leben
An der Milchstation lernen Kinder, wie aus grünem Gras Milch entsteht und wie viel Milch für ein Kilogramm Butter nötig ist. Danach schütteln sie selbst Butter und genießen sie mit frisch gebackenen Weckerln.
Bienen - ein Wunder der Natur
Das Bienenzentrum OÖ zeigt, welche Produkte vom Bienenvolk stammen und betont die Bedeutung der Bestäubung. Kinder schlüpfen in die Rollen von Honigbienen und Hummeln, sammeln Nektar und lernen dabei spielerisch die Unterschiede. Natürlich wird auch Honig verkostet.